Geburtsvorbereitungen
Jede Schwangerschaft und jede Geburt ist anders. Meine beiden Schwangerschaften verliefen relativ ähnlich, die Geburten jedoch waren total verschieden.
Viel zu oft hört man von unschönen, sogar traumatischen Geburten die danach von Mutter und später auch vom Kind aufgearbeitet werden müssen. Ich bin überzeugt, dass muss nicht sein. Jede werdende Mama hat eine schöne, selbstbestimmte Geburt verdient.
Eine bewusste und achtsame Vorbereitung auf die Geburt finde ich super wichtig, wenn nicht sogar entscheidend. Natürlich kann während der Geburt alles immer eine andere Wendung bekommen, das ist nie auszuschliessen. Trotzdem kann man hier auch seinen Körper und Geist vorbereiten und die Verbindung zum Baby stärken. Bereite dich vor und sei offen, egal wie es schlussendlich kommt.
Bei beiden Schwangerschaften hatte ich starke Übelkeit in den ersten 17 Wochen. Meine Essgewohnheiten in diesen ersten Wochen waren jedoch verschieden. Bei der 1. Schwangerschaft meiner Tochter konnte ich nur Pasta, Brot und Tomatensauce essen. Bei der 2. meines Sohnes brauchte ich alle 2 Stunden eine richtige (deftige) Mahlzeit sogar zum Teil mit Fleisch (ich ernähre mich zu 90% vegetarisch). Nach den Übelkeitswochen verliefen beide Schwangerschaften ohne weitere Beschwerden. YOGA sei Dank:-)
Die Geburten verliefen jedoch komplett anders. Beide waren unvergesslich schön und emotional. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich auf so schöne Ereignisse zurückblicken darf, die mich und meine Kinder ein Leben lang begleiten werden.
Die Geburt meiner Tochter war eine geplante Bauchgeburt
Dies wurde jedoch erst in der SSW32 festgestellt. Da die Plazenta zu Nahe am Muttermund war, war das Risiko einer natürlichen Geburt für mich und die Kleine zu gross. (Mind. 2cm Abstand müsste die Plazenta zum Muttermund entfernt sein und meine war nur 0.9cm weit weg). Diese Nachricht war damals ein Schock. Ein Prozess, bei dem ich gewachsen bin. Anfangs konnte ich es nicht fassen, dass eine natürliche Geburt nicht möglich war, denn hatte ich doch in meinen Ausbildungen gelernt, dass JEDE Frau fähig ist, sein Kind natürlich zu gebären. Fähig schon, nur mit welchem Risiko…. das musste ich erst einmal verdauen. Ein Prozess des Akzeptieren und Loslassen. Es war die Geburt meiner Tochter, sie entschied auf diese Weise auf die Welt zu kommen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich auf eine natürliche Geburt im Geburtshaus vorbereitet und wurde auch von 2 wundervollen Hebammen betreut. Beide standen mir bei diesem Prozess zur Seite und haben mich weiterhin bestens betreut auch wenn ich nicht im Geburtshaus gebären konnte.
Ich habe mich auf die Geburt mit Hypnosen der “die friedliche Geburt” vorbereitet. Da gibt es unter anderem eine Hypnose um sich auf einen geplanten KS vorzubereiten aber auch eine Hypnose die man während dem Eingriff hören kann.
Am Tag der Geburt war super nervös, denn es war meine erste Operation in meinem Leben. Die Ärzte, Hebammen und das gesamte Pflegepersonal waren top und haben uns ganz lieb begleitet. Zu jeder Zeit haben wir uns wohl und in guten Händen gefühlt. Sogar einige Punkte die mir persönlich wichtig waren konnten wir umsetzen (direktes Bonding, Vaginal Seeding, Kopfhörer während der OP).
Während dem gesamten Eingriff habe ich meine Hypnose gehört und mein Baby mental auf die Erde begleitet. Die bekannte Stimme der Hypnose die ich wochenlang vorhin gehört hatte, hat mich beruhigt. Auch nach dem Kaiserschnitt habe ich Mithilfe der Hypnosen die Wundheilung und die Milchproduktion fördern können.
Die zweite Geburt, natürlich - selbstbestimmt - magisch
Auch in der zweiten Schwangerschaft habe ich mich mit “der friedlichen Geburt” und deren Hypnosen vorbereitet. Bereits bei der ersten Ultraschalluntersuchung stand fest, die Plazenta ist genug weit weg vom Muttermund.
Viele Stimmen von Aussen meinten ich könnte nach einem Kaiserschnitt nicht natürlich gebären. Ich liess mich jedoch nicht davon beeinflussen und habe zudem das Buch “natürliche Geburt nach Kaiserschnitt” von Dr. med. Ute Taschner gelesen, welches ich sehr empfehlen kann (hier erhältlich)
Und es hat geklappt. Intensiv - magisch - selbstbestimmt! Innert 4 Stunden wurde der kleine Mann im Geburtshaus geboren und ich hatte keinerlei Geburtsverletzungen. Es verlief so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Ich hatte ja keine Ahnung was da auf mich zukommt, aber es war einfach unvergesslich schön, mir fehlen bis heute die Worte wenn ich an diese Nacht zurückblicke.
Ich bin überzeugt, dass eine gute Vorbereitung essentiell ist für eine selbstbestimmte Geburt. Egal ob per Kaiserschnitt oder natürlich.
Gerne teile ich hier mit dir all meine Vorbereitungen. Ich hoffe sie helfen auch dir, eine unvergesslich schöne, selbstbestimmte Geburt zu erleben.
Geburtsvorbereitungen:
Hypnosetechnik die friedliche Geburt ( so früh als möglich starten)
Ab SSW 16
Yoga für Schwangere ( zbsp. mit dem Yoga Kartenset für Schwangere) oder für Schwangere Frauen aus der Region Basel: Schwangerschaftsyoga im Haus der Geburt Bethesda¨
Ab SSW 30
Schwangerschaftstee. Über den Tag verteilt 2-3 Tassen trinken.
Ab SSW 35
täglich 1 EL geschrotete Leinsamen (mit viel Wasser einnehmen). Dies hat eine gute Wirkung auf die Schleimhäute.
2-3 Tassen Himbeerblättertee in Abwechslung mit dem Schwangerschaftstee
Dammmassage oder Epi No Training
Ab SSW 38
Heublumensitzbäder 1x wöchentlich. Ab Geburtstermin wird empfohlen täglich ein Sitzbad zu machen. Oder je nach Bedürfnis.
1x wöchentlich einen Einlauf (bekommst du von deiner Hebamme)
Brustmassage und abpumpen von Kolostrum (goldene Erstmilch) -> ist für den Notfall gedacht, falls das Stillen nicht gleich klappt oder du dein Baby aus irgendwelchen anderen Gründen nicht gleich stillen kannst. Das Kolostrum gleich nach dem abpumpen einfrieren und am Tag der Geburt mitnehmen.
Rituale praktizieren von Hingabe und Loslassen. Zeit sich bewusst nach Innen zu wenden. Du und das Baby sind jetzt im perfekten Einklang und meistern die bevorstehende Geburt als Team.
Nur noch stehen oder sitzen auf dem Stuhl oder dem Pezziball. Keine Couch, da das Baby sonst den Weg schwierig findet.
Becken und den unteren Rücken warm halten. Eine Wärmflasche abends auflegen oder einen Wollschal um die Hüften binden.
Geburtsaffirmation: Nimm dir eine persönliche Geburtsaffirmation die du immer wieder wiederholst zur Hilfe. Zum Beispiel: “mein Gebärkörper ist bereit mein Baby auf die Welt zu bringen”, “mein Baby findet den Weg auf die Welt von ganz alleine” oder “ich bin komplett entspannt und gebe mich dem Geburtsprozess hin”, “ich lasse mein Baby los und gebe mich hin”
Bewusst den Kiefer lockern und immer wieder den Bereich des Kiefers / Zunge entspannen. Dies hat eine direkte Verbindung zum Beckenboden und hilft bei der Geburt zu entspannen.
ATME, atme immer wieder bewusst in deinen Körper und fühle nach. Dein Atem wird dich durch die Geburt begleiten.
Falls du gerade schwanger bist und dich auf die Geburt vorbereitest, wünsche ich dir von Herzen eine unbeschreiblich schöne Zeit. Geniesse jede Minute und vergiss nicht, dich auch seelisch auf die Geburt vorzubereiten.
Die Geburt wird dich verändern. Du wirst von der Frau zur Mutter. Ein unglaublich emotionaler Prozess. Freu dich auf deine Geburt, auf die Geburt deines Kindes.