Mit Osteopathie durch die Schwangerschaft

Expertenbeitrag von Christine Keiber, Osteopathie Zürich Wipkingen
www.christinekeiber.com

Die Schwangerschaft ist eine sehr besondere Zeit, in der der weibliche Körper wahre Höchstleistungen vollbringt. Doch nicht für jede Frau gestalten sich diese neun Monate völlig beschwerdefrei. Hier kann die Osteopathie eine sanfte und wertvolle Unterstützung leisten.

Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper der werdenden Mutter verschiedenste Haltungsanpassungen sowie grosse hormonelle Veränderungen. All dies, um dem heranreifenden Kinde alles zur Verfügung zu stellen, was es für eine optimale Entwicklung benötigt: Genügend Raum, die bestmögliche Versorgung an Nährstoffen sowie die grösstmögliche Energie.

Obwohl diese Prozesse im Grunde für jeden Körper die selben sind, erlebt jede Frau diese Zeit ganz individuell und nicht immer durchweg beschwerdefrei.

Manch eine Schwangere leidet während der ersten Wochen unter Übelkeit und Müdigkeit. Andere haben bereits dann oder erst später Schmerzen im unteren Rücken, der Leisten oder der Iliosakral-Gelenke. Typisch fürs letzte Trimester sind wiederum Symphysenschmerzen oder Schmerzen am Rippenbogen sowie Kurzatmigkeit.

Die Ursachen hierzu können verschiedene Bewegungseinschränkungen der unterschiedlichen Geweben des Körpers sein. Hierzu zählen z.B. Blockaden im Bereich des Beckens, der Wirbelsäule oder Rippen sowie Verspannungen der Rücken- oder Gesäss-Muskulatur. Aber auch alte Narben, ein verspanntes Zwerchfell oder ein angespannter Kiefer können Grund für die Beschwerden sein.

All das beeinträchtigt letztendlich nicht nur die Mutter in ihrem Wohlbefinden sondern auch das heranwachsenden Baby in seiner optimalen Entfaltung. 

Unterstützung durch sanfte Hände 

Und genau hier setzt die Osteopathie an: Mit seinen Händen untersucht der Osteopath eingehend und gezielt die verschiedenen Gewebe des Körpers. Er prüft bspw. die Beweglichkeit des Beckenringes und der Wirbelsäule, testet den Beckenboden, das Zwerchfell und andere Muskelpartien auf ihre Elastizität und verschafft sich einen Eindruck über den allgemeinen Spannungszustand der werdenden Mutter.

Über sanften Druck und leichte Mobilisationen versucht er dann die gefundenen Bewegungseinschränkungen und Verspannungen wieder zu lösen und zu harmonisieren. Das tut sowohl der Mutter wie auch dem Kind sehr gut, denn es fördert neben der Entspannung insbesondere ein gleichmäßiges Wachstum der Gebärmutter und regt die Durchblutung der Plazenta an. 

Begleitung durch alle 3 Trimester

So kann die Osteopathie während aller drei Trimester eine wertvolle Unterstützung fürs Wohlbefinden der werdenden Mutter sowie die Entwicklung des noch ungeborenen Kindes sein. Doch auch ohne grosse Beschwerden lohnt sich im Rahmen der Geburtsvorbereitung sowie nach der Geburt zur Unterstützung der Rückbildung ein Besuch in der osteopathischen Praxis.

Mögliche Konsultationsgründe während der Schwangerschaft

  • Rücken- oder Kreuzschmerzen

  • Leistenschmerzen (Mutterbanddehnungen)

  • Ausstrahlungen in Beine/ Ischiasschmerzen

  • Symphysenschmerzen

  • Ausstrahlungen in die Arme, Einschlafen der Hände

  • Kopfschmerzen

  • Atemnot und Kurzatmigkeit

  • Schmerzen im Rippenbogen

  • Sodbrennen

  • Innere Unruhe

  • Geburtsvorbereitung

  • Probleme mit der Rückbildung oder der Ansteuerung des Beckenbodens